Upside Down

Jeder Mensch kauft sich durchschnittlich alle zwei Wochen ein neues Kleidungsstück. Altkleidercontainer Platzen aus den Nähten. Und Secondhand-Märkte sind inzwischen mehr als gesättigt. Nachhaltigkeit ist ein zunehmend wichtiger Begriff in der Modewelt und ein Thema, was mich selber immer mehr beschäftigt. Deshalb sammelte ich aussortierte Kleidung meiner Mitmenschen. Mich reizte zudem auch, aus etwas bestehendem, etwas neues zu entwickeln. Es ist ein ganz anderer Prozess, aus dem, was da ist, eine Kollektion zu entwerfen. Ich habe die Textilien nicht erfunden, sondern ich habe sie gefunden. Durch das Material habe ich mich eingegrenzt und glaube, dass gerade durch diese Knappheit neue Möglichkeiten entstehen können. Die Formen, die wir als fertig wahrnehmen, sind wandelbar. In meiner Kollektion habe ich Funktion in Ästhetik verwandelt.

Winter 2017/18, Fotos: Sophie Tetzlaff